ETF

Vorsprung durch Wissen

Der Siegeszug der Exchange-Traded Funds (ETF) ist ungebrochen. Seit ihrem Debüt in den 1990er-Jahren sind börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung etwa eines Index abbilden, mittlerweile zu einem äußerst beliebten Anlageinstrument für Privatanleger geworden und stellen eine disruptive Kraft in der Fondsindustrie dar. Das von ETFs verwaltete Anlagevolumen hat sich von 2016 (3,4 Bio. US-Dollar) auf mehr als 10 Bio. Dollar verdreifacht und sollen laut Experten bis 2026 um 12% p. a. auf über 18 Bio. Dollar ansteigen.

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Ein Teil des Erfolgs liegt in den Studien des Wirtschaftsprofessors Eugene Fama, der 2013 den Nobelpreis für die Erkenntnis erhielt, dass niemand langfristig klüger ist als der Markt. Warum also nicht einfach den Markt abbilden, statt teurere aktiv gemanagte Fonds zu bezahlen, die selten eine überdurchschnittliche Rendite erzielen? Wir geben zu, dass wir in dieser Angelegenheit voreingenommen sind, aber dennoch freuen uns die Ergebnisse des Fondsanalysehauses Envestor für die in Deutschland gehandelten ETFs, über die die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ jetzt berichtete (4.6.). Denn ETFs erzielen demnach nicht immer eine bessere Rendite als selektiv auswählende „Stock Picker“.

Entscheidend ist vielmehr die Effizienz der Informationsverbreitung auf dem jeweiligen Markt. Wenn viele Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind, haben ETFs die Nase vorn. Dies trifft z. B. auf US-Technologieaktien oder kurzlaufende US-Staatsanleihen zu. Wenn jedoch die Informationslage dünn ist und Anlageberater durch persönlichen Kontakt mit Unternehmen schneller neue Entwicklungen aufspüren können, lohnt sich historisch betrachtet das aktive Auswählen von Einzelaktien. Warum wir diese Erkenntnis gut finden? Weil sie z. B. auf deutsche Nebenwerte und Aktien aus den Emerging Markets zutrifft. Für beides bietet PLATOW seinen Lesern ein passendes Produkt.

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