„Soft Landing“ ist nun Konsens
Im Vergleich zu August hat sich das Sentiment leicht verbessert, sowohl hinsichtlich der Allokation in Cash und Aktien als auch in Bezug auf die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum. Der Cash-Anteil sank geringfügig auf 4,2% (Vormonat: 4,3%) und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit 2021. Der Netto-Anteil der übergewichteten Aktieninvestoren blieb bei 11% und damit auf dem tiefsten Niveau seit Januar 2024 (2022 bis 2023 untergewichtet). Bemerkenswert ist, dass mittlerweile 79% der Investoren (Vormonat: 76%) eine „sanfte Landung“ der globalen Wirtschaft erwarten – ein deutlicher Anstieg gegenüber April 2024, als dieser Wert bei nur 54% lag. Nur noch 11% rechnen mit einer „harten Landung“.
Pessimismus zeigt sich vor allem bei China, während sich die Aussichten für die USA leicht verbessert haben. 60% der Investoren halten die Geldpolitik für zu restriktiv – ein Wert, der zuletzt während der globalen Finanzkrise 2008 und der Dotcom-Blase 2001 erreicht wurde. „Big Tech“ bleibt stark übergewichtet, jedoch mit fallender Tendenz. Bei den Sektoren gab es eine Umschichtung von zyklischen Werten (Energie, Industrie, Materialien) hin zu defensiven Werten (Versorger, Gesundheit, Basiskonsum). Das relative Exposure in defensiven Aktien ist im Vergleich zu Zyklikern auf dem höchsten Stand seit Mai 2020.
Trotz der pessimistischen Stimmung gegenüber Europa, untermauert durch den schwachen ZEW-Index für Deutschland im September (3,6 Punkte; 17 erwartet), haben Investoren im Monatsvergleich Eurozonen-Aktien zugekauft.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass Investoren trotz des zunehmenden Optimismus für die Weltwirtschaft in defensive Sektoren umschichten. Dies deutet auf eine deutlich komplexere Gesamtlage hin, als es zunächst den Anschein hat. js